Das Bild von Paul Cezanne „Stillleben mit Früchtekorb“ zeigt einen Tisch mit Früchten, im Hintergrund ist ein Zimmer zu erkennen. Paul Cezanne ist am 19.Januar 1839 geboren und am 22.Oktober 1906 an einer Lungenentzündung gestorben. Er legte die Grundbausteine für den Expressionismus.

512px-Cezanne_-_Stilleben_mit_Fr%C3%BCchtekorb Bildanalyse „Stillleben mit Früchtekorb“ von Paul Cezanne (Beschreibung, Wirkungen)

Bildbeschreibung

Das Bild ist 1888-1890 entstanden und ist der Epoche des Postimpressionismus zugeordnet. Das Gemälde ist ein Querformat Öl auf Leinwand.

Es ist ein Zimmer mit einem Tisch, wo ein Tuch und diverse Früchte draufliegen, abgebildet.  Es ist eine Momentaufnahme, es sind keine Personen oder Bewegungen zusehen.

Im Vordergrund des Bildes ist ein weißes Tuch zu sehen auf dem Früchte liegen. Im Mittelgrund sind eine Vase und ein Korb mit ebenfalls Früchten zu erkennen. Im Hintergrund ist ein Zimmer zu erkennen mit Tischen, Stühlen und einem Wandbehang. Dominierende Formen sind der große Korb mit Früchten, in der Bildmitte der runde Krug. Ein weiterhin dominierender Bildgegenstand ist der dunkelbraune Tisch auf der linken Seite. Als geometrische Formen wirken die Früchte (Kreise oder Birnenförmige Formen), das Kugelrunde Gefäß, das Rechteck des Tisches und die langgestreckten Tischbeine.

Kontraste und Farben

Die Farben Braun, Weiß, Grün und Orange sind vorherrschend im Bild. Die Gelbtöne der Früchte und des Korbes wirken etwas Warm und Hell. Im Rest des Bildes sind kühlwirkende gelbgrüne Farbtöne verwendet worden. Es entsteht eine Spannung zwischen den warmen Tönen und den kühlen Farbtönen. Warm wirken auch die roten Farben der Früchte die geradezu Signalartig in den zwei Birnen und den verschiedenen Tischbeine sind. Des Weiteren ist ein Kontrast zwischen dem Rot der Birnen und dem Schattengrün der Gegenstände zu erkennen. Zurückhaltend wirkt das Grau des Fußbodens und tiefgründig, erfrischend in die Ferne führend das Blau des Hintergrunds. Es lässt sich vermuten dass die Farbe fein abgetönt und wie im Impressionismus typisch in zarten Übergängen und Farbstufen aufgetragen wurde.  Es ist eine gewisse Farbspannung im Bild vorhanden dadurch dass sich die Farbtöne etwas beißen, und trotz der Farbstufungen erscheinen die Früchte eher eindimensional und damit plakativ.

Raum

Der Raum des Bildes ist mit den Früchten sehr ausgenutzt, nur links und oben ist etwas Freiraum zu erkennen. Der Früchtetisch scheint den Raum wie eine Barriere zuzustellen. Der Tisch wirkt übervoll, Sowohl der Früchtekorb als auch das daneben stehende Gefäß scheinen nicht mehr auf dem Tisch zu sehen, sondern in der Luft zu schweben. Das Bild ist sowohl dreidimensional in seiner Wirkung, aber immer wieder auch zweidimensional, durch die leicht verschobene Linienführung und die nicht logisch ineinandergreifenden Vorder- und Hintergrundlinien bzw. Farbgebungen. Dadurch ist der Raum zwar naturalistisch aber dennoch verzerrt dargestellt.

Licht

Der Ursprung der Lichtquelle ist nicht erkennbar. Es sind zwar kleine Schattenumrisse vorhanden aber abweichend von der natürlichen Erfahrung deutlich reduziert, z.B. am Fuße der Früchte oder kaum vorhanden im Faltenwurf des Tuches. Am Stärksten in der Öffnung der Vase unter dem Stuhl, im Hintergrund und merkwürdiger Weise seitlich der braunen Tischkante links.

Perspektive

Es ist eine Zentralperspektive zu erkennen wenn man die Tischkante von dem Früchtetisch rechts und dem braunen Tisch links zusammenführen würde, jedoch ist an diesem Knotenpunkt kein bedeutsames Bildelement. Der Betrachter scheint ein wenig von oben auf die Früchte zu schauen (angedeutete Vogelperspektive). Der blaue Stuhl im Hintergrund ist aus einer kleinen Froschperspektive zu sehen. Der Früchtekorb und auch das Gefäß scheinen nach vorne zu kommen und wirken sehr dominant und wuchtig, obwohl sie eher im Bildmittelgrund stehen (verschobene Bedeutungsperspektive). Insgesamt sind die perspektivischen Elemente widersprüchlich.

Wirkung

Das Bild wirkt insgesamt leicht disharmonisch. Ebenso verunsichernd wirkt die ganze wacklige Komposition, ein merkwürdiger Wiederspruch zwischen harmonischem Bildmotiv (Stillleben) und der Art der Darstellung, die ganz und gar nicht still ist. Dies sind schon erste wichtige Darstellungsformen des Expressionismus dem es eher auf starken Ausdruck gesteigerte Farben und damit auf ein Spannungsreiches Innenleben verweisend ankommt. Es ist ein häufig in der Malerei verwendetes Motiv (das Früchtestillleben) und wird verwendet um es zu verfremden d.h. nicht in seiner friedlichen natürlichen Schönheit darzustellen. Sondern es ist Ausdruck eines spannungsreichen Innenlebens.

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Quellen und weiterführende Links

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