Arbeitsblatt “Rot- und Weißklee sind häufige Wiesenpflanzen” (Schroedel Verlag 2013)

1. Biotische Umweltfaktoren

Der Weißklee (Trifolium repens) wird von Nackt- und auch Gehäuseschnecken als Nahrungsquelle genutzt (interspezifische Konkurrenz). Aufgrund seiner reichhaltigen Pollen und auch wegen des Nektars wird er von Honigbienen angeflogen (obligater Mutualismus). Ein Mutualismus liegt außerdem in den Wurzelknöllchen vor, welche der Weiß- und auch der Rotklee bilden kann. Mit Rhizobium-Arten wird eine Luftstickstoffbindung verursacht.

Durch den Rostpilz ist Parasitismus vorhanden, der Klee kann durch einen Pilzbefall stark geschädigt werden. Interspezifische Konkurrenz tritt auf, wenn andere Grasarten innerhalb des Lebensgebietes des Weißklees ausgesät werden. Die Anzahl der Pflanzen nimmt ab.

Auch der Rotklee (Trifolium pratense) wird von Insekten angeflogen, von langrüsseligen Hummeln. Auch Erdhummeln nutzen den Nektar des Rotklees, indem sie seitlich Löcher in die Blüten beißen und so an den Nektar kommen. Als biotische Bedrohung zählen zudem Schnecken, Rüsselkäfer, Feldmäuse und Schadpilze (Mutualismus).

2. Auswertung Versuchsergebnisse und Verbreitung der Population

Die Tabelle in M1 des Biologen Harper stellt die Überlebensrate der Weißkleepflanzen in Abhängigkeit von der Temperatur dar. Es werden die Temperaturen von -5 °C bis -20 °C angezeigt.

Weißklee-Überlebensrate-300x149 Ökologie: Rot- und Weißklee (Umweltfaktoren, Verbreitung, Zucht)

Aus den Versuchsergebnissen lässt sich ableiten, dass der ungiftige Weißklee deutlich höhere Überlebensraten (bei niedrigen Temperaturen) besitzt als die giftige Variante. Bei -15 °C gibt es im Vergleich beim giftigen Weißklee einen größere Veränderung der Überlebensrate, als bei dem ungiftigen Weißklee. Die ungiftige Variante ist generell bei niedrigeren Temperaturen resistenter (überlebenfähiger) als die giftige Variante. Insgesamt nimmt die Überlebensrate bei beiden Varianten ab.

Der Weißklee ist in Ost- und Nordeuropa nur als ungiftige Variante verbreitet. In West-, Süd und Mitteleuropa tritt mit Wahrscheinlichkeiten von 50 bis 100 % die giftige Variante auf. Er wächst auf Wiesen, Weiden, auf Parkrasen und an Wegrändern. Dies lässt sich durch die Temperaturen in den entsprechenden Regionen erklären. Der ungiftige Weißklee kann in den kühleren Regionen wachsen, in den wärmeren Regionen tritt auch der giftige Weißklee auf. Dies liegt an der Zerstörung der Zellen bei niedrigen Temperaturen (Wasser breitet sich aus). Bei der giftigen Variante würde sich der Klee selbst vergiften. In den wärmeren Regionen ist der Weißklee eine längere Zeit Fressfeinden ausgesetzt, weshalb er Gift nutzen muss um zu überleben.

3. Hypothese Veränderungen durch Zucht

Die Tabelle in M3 zeigt die verschiedenen ökologischen Werte von Weiß- und Rotklee im Vergleich. Unterschiede bestehen in der Blütezeit, in der Kronenlänge, bei dem Nektarwert und bei den Bestäubungsinsekten. Weißklee hat eine längere Blütezeit und im Vergleich einen besseren Nektarwert. Rotklee hat eine größere Kronenlänge und wird von Hummeln bestäubt, Weißklee von Bienen.

Es ist wahrscheinlich, dass bei der Züchtung verschiedene Ziele bestehen. Der Weißklee wird wahrscheinlich auf die Anforderungen als Futter-/Weidepflanze angepasst, z.B. durch eine zuchtbedingte Erhöhung der Biomasse oder des Nährstoffgehaltes.

Für die Imkerei wird sicherlich ein qualitativ hochwertiger Nektar von Vorteil sein. Es wird höchstwahrscheinlich nur der Weißklee verwendung finden, da er von Honigbienen bestäubt wird, und der Nektarwert sowie die Blütezeit im Vergleich zum Rotklee passender sind. Ziele könnten eine größere Kronenlänge und eine hohe Blütenanzahl pro Kopf sein. Auch die Zucht von Bienen mit längerem Saugrüssel ist möglich.

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