Inhaltsverzeichnis
- Schritte der Weinherstellung
- Unterschiede zwischen der Rot- und Weißweinherstellung
- Weinanbau
- Weinlese
- Keltern
- Gärung
- Alkoholische Gärung
- Stabilisierung
- Ruhen / Reifen / Ausbau
- Abfüllung
- Quellenverzeichnis
Schritte der Weinherstellung
- Weinlese: Ernten der Weintrauben, Qualitätskontrolle und Entrappung der Trauben
- Keltern: Auspressen der Trauben, wodurch Saft gewonnen wird
- Gärung: Erzeugung des Alkoholanteils
- Stabilisierung: Verfahren, um den Wein haltbarer zu machen
- Ruhen / Reifen / Ausbau: Beispielsweise in Barrique-Holzfässern, deren Aroma an den Wein abgegeben wird
- Abfüllung: Umfüllen des gelagerten Weins in geeignete Flaschen
Unterschiede zwischen der Rot- und Weißweinherstellung
- Unterschied liegt in der Reihenfolge der Arbeitsschritte
- Roséwein kann auf unterschiedliche Arten hergestellt werden, ähnelt der Herstellung des Weißweines
- Rotwein: Keltern erst nach der Gärung, zusätzliche Vergärung der Traubenschalen → rote Farbe
- Weißwein: Gärung ohne Schale
Weinanbau
- Weinbaugebiete vorwiegend am Rhein und dessen Nebenflüsse
- ca. 100.000 Hektar Rebfläche → durchschnittlich 9 Millionen Hektoliter Wein pro Jahr
- 65% der Fläche sind Weißweinsorten
- 35% der Fläche sind Rotweinsorten
- Deutschland verfügt mit 23.000 Hektar über die größte Rieslingfläche der Welt
Klimatische Voraussetzungen:
- Mittlere Jahrestemperatur muss in der Regel über 9 °C liegen
- bei unter -20 °C erfrieren Weinreben
- optimale Temperatur für das Traubenwachstum beträgt zwischen 25 und 28 °C
- bei zu hohen Temperaturen wird überschüssiger Zucker gebildet → übermäßig hoher Alkoholgehalt
- brauchen ca. 1.200 Stunden Sonnenschein pro Jahr
- brauchen durchschnittlich 600 mm Niederschlag im Jahr
Weinlese
- Nur reife Trauben werden geerntet
- traditionell wird sie im Weinberg manuell vorgenommen, wobei man die reife Traube mit der Hand abschneidet
- Handlese: Winzer ist es möglich, nur die reifsten, gesunden und besten
- Trauben abzuschneiden (“auszulesen”) → Qualität des Weins wird gesteigert
- geerntete Beeren werden in Eimern oder Holz- oder Kunststoffbehältern gesammelt, die auf dem Rücken getragen werden (Bütten)
- heutzutage findet Weinlese – sofern der Weinberg und die Lage es erlauben – maschinell statt
- Maschine entfernt Trauben durch Rütteln und Klopfen, die dann über ein Förderband automatisch in einen Auffangbehälter geleitet werden
- Produktivität dieser maschinellen Erntehelfer ist um einiges höher als die der menschlichen → kann nicht so sorgfältig ausgelesen werden, es geraten Laub und Äste in das Lesegut, die dann entfernt werden müssen
- Weinlese beginnt Mitte bis Ende September und kann sich bis Ende November hinziehen
Keltern
- Entrappung der Trauben: Beeren werden von den Stilen getrennt
- Maische (Mischung aus Fruchtfleisch, Kernen, Schalen und Saft) wird in einer Kelter zerdrückt
- Weinpresse, die den Most schonend aus der Maische abpresst
- wertvollster Bestandteil der Weine
- Kelterung muss vorsichtig ablaufen, um viel aus den Trauben zu gewinnen
- für das traditionelle Keltern wird nur Lesegut von weißen Rebsorten genommen
- für Rotwein-Keltern werden erst angegorene Beeren ausgepresst (mehr Farbpigmente im Wein)
Gärung
- Organische Stoffe im Traubensaft werden in Säure, Gase und Alkohol umgewandelt → Fermentierung
- Zuführen von Hefebakterien, welche mit dem Zucker im Traubensaft reagieren
- durchschnittlicher Oechsle Grad 1 in Deutschland: 70-80 Grad
- absoluter Alkoholgehalt bei der Gärung liegt bei 15 % → Hefebakterien lösen sich auf
- bei süßerem Wein wird Gärung durch Winzer gestoppt → enthalten weniger Volumen an Alkohol
- Rotwein: Schalen und Kerne werden ausgepresst → Maischegärung
- Weißwein: ohne Traubenschale → Mostgärung
- Hinzugabe von Schwefel: Wein wird zusätzlich haltbar gemacht → ist geschmacklich nicht wahrzunehmen
- Gärung ist nach 2-3 Wochen abgeschlossen
Alkoholische Gärung
- Biochemischer Prozess
- Kohlenhydrate, hauptsächlich Glucose, werden unter Ausschluss von Sauerstoff (anaerob) zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid abgebaut
- Hefen nutzen die alkoholische Gärung zur Energiegewinnung
- Glykolyse unter anaeroben Bedingungen
- nach Abspaltung von CO2 von Pyruvat wird NADH+H + zu NAD + oxidiert
- kann wieder als Elektronenakzeptor in der Glykolyse zur Verfügung stehen
- Ethanol wird gebildet
allgemeine Reaktionsformel:
C6H12O6 + 2 ADP + 2 P → 2 C2H5OH + 2 CO2 + 2 ATP
Stabilisierung
- Wein wird von Schwebeteilchen befreit
- Umfüllung in neue, kühle Tanks → Wein kann sich setzen und stabilisieren, außerdem setzt sich überschüssige Weinsäure als Weinstein auf dem Boden ab
- Einsetzung von Hilfsmittel wie z.B. Betonit um restliche Proteine rauszufiltern → setzen sich ab und lassen den Wein bei höheren Temperaturen nicht gerinnen
- am Ende der Stabilisierung und Klärung: Wein ist frei von Schlieren, Trübungen, enthält keine Bestandteile, die eine unerwünschte Veränderung bewirken
Weißwein:
- Enzyme werden entfernt
- häufig verwendetes Mittel ist Betonit oder auch Fischleim → hinterlassen keine Geschmacksspuren
- Stabilisierung wird auch für Beseitigung von Geschmacks- und Geruchsfehlern eingesetzt
- mittels Gelatine oder Kohle kann Weißwein mit schlechter Gärung “repariert” werden
Rotwein:
- Stabilisierung beim Rotwein zieht sich meist über einen längeren Zeitraum hin
- häufig verwendetes Mittel ist Betonit oder Gelatine → binden die Farbstoffe und Tannine
Ruhen / Reifen / Ausbau
- Weine werden ausschließlich im Keller gereift → konstante Temperatur, hohe Luftfeuchtigkeit
- Reifen geschieht vorzugsweise in Holzfässern → geben Aromen an den Wein ab
- entscheidend für Geschmack und Qualität von Wein
- je länger der Wein gelagert wird, desto stärker wird das Weinaroma
- Körper und Qualität des Weins nimmt durch die längere Lagerung und den Einfluss von Sauerstoff zu
- Insgesamt kann der Ausbau bis zu 50 Jahre dauern, durchschnittlich kann man von 1 bis 3 Jahren ausgehen (je nach Weinsorte, Rebsorte und wie die Gärung stattfand)
Abfüllung
- Nach vier bis neun Monaten: Wein ist geklärt, vollständig aufbereitet und hat sein volles Aroma
- Die meisten Winzer haben eine halb- oder vollautomatische Abfüllanlage
- Abfüllung in geeignete Flaschen
- atmungsaktive Korken verwenden → Wein kann mehrere Jahre nachreifen
Quellen und weiterführende Links
Autorin
Maja Lebok
Textquellen
- https://www.wuerzburg-wein.de/weinherstellung.html
- https://weinreife.at/wein-herstellung-wie-wird-aus-trauben-eigentlich- wein/
- https://blog.liebherr.com/hausgeraete/at/weinfass/
- http://www.rebeundtraube.de/Weinwissen-der-Ausbau
- https://www.winewings.de/blogs/weinblog/weinherstellung
- https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/pflanzenbau/weinbau/w einbau_node.html
- http://weininfo.net/weinbau_weinanbaugebiete/2013/11/
- https://magazin.wein.plus/faq/weinanbau/welches-klima-braucht-wein
- https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Alkoholische_G%C3%A4rung
- https://studyflix.de/chemie/alkoholische-garung-2315