Was sind Blizzards?

Bei uns kehrt in den nächsten Tagen der Winter zurück, aber so heftig wie bei den Blizzards wird es nicht werden.

Während bei uns in Mitteleuropa nur selten richtige Schneestürme auftreten, ist in den USA immer wieder von Blizzards zu hören, aber was macht einen Blizzard eigentlich aus? Obwohl Mitteleuropa näher an der Arktis liegt als die nördlichen US-Bundesstaaten, sind kräftige Schneestürme bei uns ziemlich selten. Ein bekannter Schneesturm, von dem auch Deutschland betroffen war, fand im Winter 1978/79 statt, das ist allerdings schon einige Zeit her.

Was ist ein Blizzard?
Als Blizzard bezeichnet man die Schneestürme Nordamerikas. Allerdings müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, dass man von einem Blizzard sprechen kann:

So ist ein Blizzard mit Windgeschwindigkeiten von mindestens Beaufort 7, also über 51 km/h verbunden. Zum anderen liegt die Sichtweite durch aufgewirbelten und fallenden Schnee bei einem solchen Schneesturm bei unter 150 Metern. Das Zusammenspiel hoher Windgeschwindigkeiten und starker Schneefälle macht die Blizzards schon gefährlich genug, allerdings sind sie auch mit einem hohen Temperatursturz verbunden. Die tiefen Temperaturen kühlen zusammen mit den hohen Windgeschwindigkeiten den Körper sehr schnell aus, was Blizzards noch gefährlicher macht.

Starke Blizzards können katastrophale Folgen haben. Sie sind mit Windgeschwindigkeiten von mindestens 89 km/h (Beaufort 10) bei einer Lufttemperatur von unter -12°C verbunden. Die Sichtweite beträgt dabei durch den starken Schneefall und die extremen Verwehungen nahezu 0 Meter. Dabei können innerhalb von kurzer Zeit im Flachland über 100 cm Schnee fallen und meterhohe Schneeverwehungen entstehen. Vor allem der Verkehr ist hiervon betroffen und häufig sind Todesopfer zu beklagen. Ein solches Winterereignis würde bei uns in Deutschland zweifelsohne zu chaotischen Verhältnissen führen.


Warum keine Blizzards bei uns?
Die Schneestürme Mitteleuropas sind meist weitaus schwächer ausgeprägt, als die in den großen nördlichen Ebenen der USA und Kanadas. Das liegt im Wesentlichen daran, dass in Nordamerika sehr kalte Polarluft nahezu ungehindert weit nach Süden vorstoßen kann, da es an von Westen nach Osten erstreckenden Gebirgen (wie beispielsweise den Alpen bei uns) fehlt. Außerdem kühlen sich die weiten Ebenen Nordamerikas deutlich schneller ab als Ozeanwasser. So wird die Kaltluft auf ihrem Weg nach Süden kaum erwärmt. In Europa sind nach Norden hin die Gebirge Skandinaviens ein Hindernis für die Kaltluft, andererseits wird die aus dem Nordwesten kommende Kaltluft über dem Atlantik unter Einfluss des Golfstromes deutlich erwärmt. Weil richtig kalte Polarluft somit nur über Umwege oder bei extremen Wetterlagen zu uns gelangt, sind richtige Schneestürme in Deutschland eher die Ausnahme.