Das Trinkwasser versiegt in der Heißzeit – Die globale Erwärmung ist eine Menschheitsaufgabe in Zeiten von Bevölkerungsexplosion und Industrialisierung in Schwellenländern
Die engagierte Jugend ist mehrheitlich grün. Grün ist auch der Zeitgeist in einer Epoche, in der es den Menschen dämmert, dass mehr auf dem Spiel steht, als dies in Krisen der Fall ist. Denn Krisen sind zeitliche Phänomene; sie haben einen Anfang und ein Ende. Passenderweise müsste man mit Blick auf die Erderwärmung von einer Klimakatastrophe und nicht von einer Klimakrise sprechen.
Doch auch bei Katastrophen haben Menschen noch einen Handlungsspielraum. Schließlich können Katastrophen einen unterschiedlichen Schweregrad entwickeln. Dies gilt auch für die Klimakatastrophe trotz ihrer Vielzahl von Kipppunkten. Es ist eine Menschheitsaufgabe und jeder Einzelne steht in der Verantwortung, seinen ökologischen Fußabdruck kleinzuhalten und einen Beitrag zu leisten, dass der Erhitzungsprozess so stark wie möglich abgebremst wird. Dabei kommt der Ressource Wasser eine Schlüsselrolle zu.
Guter Unterricht braucht gute Materialien
In der Grundschule sind Lehrer wichtige Bezugspersonen für ihre Schüler, die gleich nach den Eltern kommen. Bildung und Erziehung gehen ineinander über. Hier ist der richtige Ort, um Kinder für die Fragen unserer Zeit zu sensibilisieren, damit aus Kindern selbstständige und verantwortliche Erwachsene werden, die das Rüstzeug vermittelt bekommen, sich der Klimaaufgabe zu stellen. Geeignete Materialien helfen bei der Veranschaulichung der Lerninhalte zu den Themen Umwelt und Wasser.
Die Kinderwebseite Klassewasser.de der Berliner Wasserbetriebe ist ein Partner der Schulen und versorgt Lehrer und Erzieher mit kindgerechten Unterrichtsmaterialien zur Ressource Wasser, die Pädagogen mit hohem didaktischen Mehrwert in ihren Unterricht einbauen können.
Der Wasserbedarf steigt
Zwar ist Wasser im Gegensatz zu Kohle und Öl keine endliche Ressource, sondern eingebunden in einen Kreislauf. Doch das verfügbare Süßwasser reicht nicht aus, um alle Menschen auf unserem Planeten zu versorgen. Zum einen nimmt die Zahl der Bewohner auf der Erde immer mehr zu und hat bereits die Schwelle von 8 Milliarden überschritten. Zum anderen schnellt der zunehmende Bedarf von Schwellenländern nach Wasser im Zuge einer nachgeholten Industrialisierung exponentiell in die Höhe. Allein in China und Indien leben rund 2,8 Milliarden Menschen.
Doch die Reserven sind nicht ausreichend
Der zunehmende Bedarf an Wasser trifft auf weltweit schrumpfende Reservoire. Noch liegt der Süßwasseranteil bei etwa 2,5 Prozent; allerdings können nur rund 0,3 Prozent davon frei genutzt werden. Der Rest dieser Reserven ist in Gletschern, Schnee, Eis und Permafrostböden gebunden oder befindet sich an unzugänglichen Stellen im Grundwasser. Selbst bei zugänglichen Stellen im Grundwasser besteht das Problem darin, dass die Senkung des Grundwasserspiegels beim Anzapfen dieser Quellen vermieden werden muss, um ein Austrocknen des Bodens zu verhindern. Die Versorgung mit Grundwasser wird dem steigenden Bedarf auf dem Planeten immer weniger gerecht.
Die Klimakatastrophe verschärft das Problem
Dies wäre schon schlimm genug, doch der Einfluss der globalen Erwärmung wirkt sich verheerend auf den Bestand der ohnehin schon knappen Trinkwasserreserven aus. Zunehmende Dürren und Hitzeperioden bewirken ein gefährliches Absinken des Wasserspiegels in Flüssen, Seen sowie Talsperren und tragen zur Wasserknappheit bei. In tropischen Regionen entzieht der ausgelöste Prozess der Wüstenbildung den Menschen gar die Lebensgrundlage.
Wir alle konnten in den vergangenen Rekordsommern beobachten, dass selbst in manchen Regionen in Deutschland das Trinkwasser knapp wurde und es zu ersten Versorgungsengpässen kam. Wollen wir den Klimawandel stoppen, dann tun wir das auch, um das Trinkwasser zu erhalten.
Apokalyptische Zukunftsszenarien
Die Folgen einer weiteren Verknappung des Trinkwassers lassen eine Zukunft erahnen, die Lehrer und Erzieher ihren Schülern liebend gern ersparen würden. Nur als Vorboten erscheinen die Flüchtlingskrisen von 2015, ausgelöst durch den „Islamischen Staat“ und 2022/23, ausgelöst durch den russischen Krieg gegen die Ukraine, in diesem Szenario. Die Suche nach Wasser, dem neuen „blauen Gold“, wird massive Verteilungskämpfe auslösen, die zum Teil schon im Gange sind.
Menschen verdursten oder verhungern, wenn nicht genügend Wasser für die Landwirtschaft verfügbar ist, die allein rund 70 Prozent des globalen Bedarfs an Süßwasser für sich beansprucht. Massive Flüchtlingsströme werden dauerhafter und nehmen an Intensität zu. Epidemien können sich ebenfalls leichter ausbreiten. Wer immer noch Greta Thunberg angesichts ihres prophetischen Auftritts beim UN-Klimagipfel in New York im Jahre 2019 belächelt, wird in ein paar Jahren erkennen, dass sie leider nicht übertrieben hat.