Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde von einem Schüler, keinem Theaterprofi geschrieben.
Bei der Darstellung im Theater soll nicht gespielt werden, sondern die Empfindung wird wirklich von den Schauspielern gespürt. Dabei soll der Schauspieler nicht an die Außenwirkung denken.
Um eine Figur realistisch darzustellen, soll der Schauspieler das sogenannte “emotionale Gedächtnis” nutzen. Dieses speichert Erfahrungen und Erlebnisse. Bei der Umsetzung einer Szene denkt der Schauspieler an diese Erlebnisse und “fühlt” diese nochmals. So kann er intuitiv spielen und handelt spontan nach dem Gefühl. Handeln hat für Stanislavski etwas mit Gefühl zu tun, wohingegen eine Tätigkeit auch ohne Gefühl ausgeführt werden kann.
Aufbau des emotionalen Gedächtnisses
In dem emotionalen Gedächtnis werden Empfindungen verfälscht. Nur bestimmte Teile einer Situation werden langfristig gemerkt, die “unwichtigen” Empfindungen werden gelöscht und das wesentliche stellt sich in den Vordergrund. Es ist aber wichtig, möglichst realistisch Empfindungen darzustellen, weshalb das emotionale Gedächtnis immer wieder aufgefüllt werden muss. Es ist außerdem so, das mit der Zeit die Empfindungen “verschönert” werden. Auch schreckliche Situationen erscheinen nach einiger Zeit sanfter.
Bildung des emotionalen Gedächtnisses
Um ein möglichst großes emotionales Gedächtnis zu haben, muss man laut Stanislawski seine Aufmerksamkeit erweitern. Durch den Kontakt zu Menschen (insbesondere zu Vorbildern) sammeln wir Erfahrungen, die wir abspeichern. Aber auch durch Bücher, Erzählungen oder Filme werden Erfahrungen gesammelt. Diese werden aber erst umgewandelt – zu eigenen Erfahrungen gemacht. Dies geschieht ganz automatisch, wenn man “mitfühlt”.
Das emotionale Gedächtnis nutzen
Um die gespeicherten Empfindungen zu nutzen bedarf es sogenannten Lockmittel:
- innere Lockmittel sind z. B. die Geschichte die man darstellt oder der Text, den man spricht
- äußere Lockmittel sind z. B. das Bühnenbild, die anderen Schauspieler, die Raumsituation usw.
Man soll bei der Umsetzung die inneren Vorgänge (Subtext, also Inhalt des Stückes) und die äußeren Vorgänge (Bühnenbild, andere Personen…) miteinander verbinden. Stanislavski nennt dies psychophysiologisches Schauspielern.
Wichtig: Der Schauspieler soll nicht an die Emotion als solche denken, sondern an die Quelle, die diese Emotion ausgelöst hat.